Das perfekte Intranet – Teil I

Teil I: Einführung

Ohne Intranets geht in größeren Organisationen mittlerweile nichts mehr. Mehr als das: Das interne Netz hat sich vom IT-Nischenprojekt zum zentralen Knotenpunkt vieler Unternehmen entwickelt. Es ist Teil der DNA, Teil der Geschäftsprozesse und spiegelt nicht zuletzt die Unternehmenskultur wider – manche sagen sogar, deren Gesundheit.

Grund genug für uns, eine kleine Bestandsaufnahme zu machen: Wie ist der Stand der Entwicklung  im Jahr 2013? Welche Themen und Trends sind aktuell? Und wohin geht die Reise in der Zukunft? Im ersten Teil werfen wir einen Blick auf die allgemeine  Situation, bevor wir uns anschließend um die vielen Schwierigkeiten bei der Umsetzung kümmern. Im dritten Teil geht es dann um die zentrale Frage: Wie sieht es aus, das state-of-the-art Intranet?

Grundlegendes

Zunächst: DAS perfekte Intranet gibt es nicht – aus methodischen Gründen. Jede Organisation ist anders, und das eigene Webportal muss vor allem auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sein. Besonderheiten wie Branche, Größe, Standorte, Kultur, technische Infrastruktur etc. bedingen die Individualität jedes firmeneigenen Netzes.

Weil man das erkannt hat, ist die Professionalisierung der Intranet Manager seit Jahren kontinuierlich gestiegen. Die entsprechenden Teams bestehen mittlerweile aus im Schnitt 15 Leuten, worin allerdings Externe (z.B. Agenturen) bereits enthalten sind. Die Unübersichtlichkeit in vielen Bereichen, etwa bei Content-Management-Systemen, Social Media Tools und mobilen Endgeräten, hat die Zusammenarbeit mit Beratern und Entwicklern zunehmend unverzichtbar gemacht.

Die Trends

Drei Trends sind es, die in den 10er Jahren vornehmlich die Entwicklung bestimmen (werden): Digital Workplace, Social Intranet und der Turn von Content zu People (user-centric intranet).

Das Konzept Digital Workplace verheißt ein vollkommen zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten – man hält sich an einem Ort zukünftig vor allem auf, um die richtigen Leute zu treffen. Um aber auf die wichtigen Informationen und Tools des Intranets zugreifen zu können, muss der mobile Zugang her. Die meisten Versuche in dieser Richtung sind jedoch mittlerweile wieder abgeklungen, da viele Intranetteams schlicht keine Ressourcen haben, um eine zusätzliche Version für mobile Plattformen zu pflegen – vom Sicherheitsaspekt ganz zu schweigen. Der Durchbruch steht hier also noch aus.

Weiter sind wir inzwischen beim Thema Social Intranet. Ein Großteil der Organisationen weltweit nutzt bereits Social Media in der einen oder anderen Form, aber längst nicht alle sind damit zufrieden. Daher ist damit zu rechnen, dass das Thema auch die nächsten Jahre heiß bleiben wird. Denn ob Führungskräfte-Blog, das unternehmenseigene Wiki oder das Social Staff Directory mit Community-Funktionen – nach wie vor besteht großer Orientierungs- und Optimierungsbedarf.

Schließlich der vielleicht wichtigste Trend: Waren Intranets der ersten Generation vom Content Publishing bestimmt, so gewinnt die Perspektive des Users mehr und mehr an Bedeutung. Das heißt nicht, dass der Inhalt unwichtig wird – er ist nach wie vor das wichtigste Kriterium für Relevanz und Akzeptanz von Webseiten, intern wie extern. Im userzentrierten Intranet steht jedoch die Dienstleistung an erster Stelle. Intelligente Suchfunktionen, intuitive Informationsarchitektur und schnelle Vernetzung stehen im Vordergrund.

Fortsetzung folgt…

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